Frankfurt Marathon 2023

28.10.2023 Frankfurt Marathon 2023

any given sunday...

... Frankfurt war ja eigentlich letztes Jahr der Ort, wo ich die SUB3 angreifen wollte. Aber Corona hatte mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass ich das Rennen auf dieses Jahr verschieben konnte. Nach der Anmeldung für Berlin sollte das dann also die Backup Option sein, falls Berlin nicht klappt.

Die Geschichte von Berlin kann man hier ja nachlesen. Danach habe ich mich aber noch nicht richtig erholt. Das Rennen ist schon arg an die Substanz gegangen, sowohl physisch als auch mental. Nichts destotrotz wollte ich in Frankfurt starten. Zug und Hotel waren gebucht, und der Startplatz von letztem Jahr verschoben - dachte ich zumindest. Als meine Mutter ein paar Tage vor dem Rennen meinte, dass sie mich nicht in der Startliste findet, wollte ich mal nach der Anmeldebestätigung gucken - und konnte sie nicht finden. Ich hatte einen Code für eine Ummeldung bekommen, hätte mich aber damit noch anmelden müssen. Anmeldefrist war gerade abgelaufen. Hm, eine Mail an den Veranstallter geschickt, mal schauen ob die noch antworten.

Es kam eine freundlich Nachricht, dass ich mich vor Ort nachmelden könne, ich wusste nur nicht, ob am Samstag abend, wenn ich in Frankfurt ankomme das Teilnehmerlimit erreicht sein wird. So ging es dann Samstags mit etwas Vorspannung im ICE in die Main-Metropole.

Von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof in einer Stunde. Das ist wirklich schnell und entspannt. Die Marathon Expo, sowie das Start/Ziel-Gelände liegen nur einen U-Bahn Station entfernt, so dass ich bereits 10 Minuten später in der Messehalle für die Startunterlagen war. Dort hing ein QR Code zum Nachmelden. Schnell alles auf dem Handy ausgefüllt und ich war angemeldet. Die erste Hürde war geschafft. Startnummer und -beutel abholen, kurzes Foto vom Veranstallter, und ab ins Hotel.

  Wie in Berlin war ich wieder im Motel One. Es lag direkt an der Laufstrecke und auch nur zwei Stationen vom Hauptbahnhof entfernt. Check-In und für Marathonteilnehmer gabs Late-Checkout bis 16 Uhr. Es sollte sich noch zeigen, dass das Gold wert war. Aufgrund der Wetterlage war ich sehr unentschlossen, was ich anziehen sollte. Es regnete gerade un Strömen und für morgen war es nicht besser angesagt. Ich entschied mich für:

... darunter noch ein Longsleeve. Nach einer guten Nacht (es gab eine Stunde länger, da die Uhr umgestellt wurde) machte ich mich morgens auf zum Start. Beim Einstieg in die U-Bahn habe ich Thomas und Moritz getroffen. Wir hatten uns eigentlich am Start verabredet, so mussten wir uns nicht mehr suchen. Nachdem wir uns umgezogen hatten, gabs noch ein schnelles Vorher-Bild. Danach ging der Kampf um einen Toilettengang los. Es war richtig voll und ging auch nicht voran. So trennten sich unsere Wege und ich machte mich auf in den ersten Startblock. Der Regen hatte aufgehört, das könnte ein gutes Zeichen sein. Die Strasse war allerdings noch richtig nass mit großen Pfützen. Die Stimmung im Startblock war nicht mit Berlin oder auch Köln zu vergleichen. Nach ein paar Minuten ging es aber auch schon los.

Ich hatte mir vorgenommen, einfach mit 4:15er Pace anzulaufen und zu schauen, wie lange es funktioniert. Für eine Zeit SUB3 würde es wohl nicht reichen, aber versuchen wollte ich es trotzdem. All in or nothing.

Das erste was ich sagen muss: Frankfurt ist furchtbar eng. Während Berlin von Anfang an super zum Laufen war, löst es sich in Köln nach der Deutzer Brücke eigentlich immer etwas auf. In Frankfurt ist es eine Katastrophe. Ständig ist man in Kontakt mit anderen Athleten, entweder an den Füßen, den Beinen oder am Oberkörper. Das ganze wurde erst zwischen Kilometer 15 und 20 besser. Man musste die ganze Zeit hochkonzentriert laufen. Am Anfang staute es sich teilweise, wahrscheinlich auch geschuldet durch den ein oder anderen See auf der Strasse, so dass man fast gehen musste. Nichtsdestotrotz gingen die ersten 5km in 21:26m weg. Genau auf Plan. Auch die zweiten 5km gingen mit 21:24m recht locker vorbei. Meine Füße/Beine waren mit der Weile ordentlich nass aber es lief erstaunlich gut. Zumindest regnete es (noch) nicht. Ich hing von Anfang an in einer Gruppe um einen SUB3 Läufer. Während das Tempo auf den ersten 10km immer etwas pulsierte, da es so voll war, hörte das bei dem Tempomacher auch später nicht auf. Er lief, wie ich finde, ein sehr unkonstantes Tempo. So wurde der nächste 5km Stind auch etwas schneller unter 21m. Danach habe ich mich etwas vor die Gruppe gesetzt, damit ich ein einheitlicheres Tempo laufen konnte. Der Führungsläufer lief immer mal wieder auf mich auf und war dann wieder weg. Nach weiteren 21:15m war die 20km Marke passiert und es fühlte sich erstaunlicherweise besser an als in Berlin. Es kam kurz die vage Hoffnung auf, dass es heute doch klappen könnte.

Ich hielt mein Tempo weiter konstant, wieder 21:12m und 25km hinter mir. Jetzt wurde es ungemütlich. Der Wind frischte etwas auf und es fing an zu regnen. Der sollte heute leider auch nicht mehr auf hören und nur noch in der Intensität variieren. Es ging jetzt auf eine lange Gerade Richtung Frankfurt City. Hier nahm der Regen deutlich zu und ich merkte, wie die Leichtigkeit, mit der ich bisher unterwegs war, dahinging. Die 30km Marke passierte ich nach 2:07:41h. Das war immer noch auf SUB3 Kurs, aber ich musste feststellen, dass der Kraftaufwand für 4:15er Pace deutlich anstieg. Also traf ich die Entscheidung der Kraftaufwand gleich zu belassen, was die Geschwindigkeit sinken lies. Für das Ziel würde es nicht reichen aber ich wollte mich nicht so abschiessen wie in Berlin.

Obwohl ich also nun die nächsten Kilometer nur noch mit 4:30-4:40 lief, blieb die SUB3 Gruppe genau vor mir. Ich wunderte mich darüber, in dem Moment nahm der Pacemaker seine Fahne vom Rücken und stieg aus. Kurz kam der Gedanke auf, es ihm gleichzutun, aber nein. Ich bringe das heute anständig ins Ziel. Nachdem als km30-35 in 23:40 vorrüber waren, und ich mich damit abgefunden hatte, dass es doch nicht SUB3 wird, ging es erst mal weiter. Aufgrund des Wetters machte es echt gar keinen Spass mehr und ich sagte mir, wenn der erste Kilometer über 5 Minuten braucht, gehe ich mal ein paar Schritte. Nach 38km war es "endlich" soweit. Aber nach zwei bis drei Minuten gehen dachte ich mir, das macht auch keinen Sinn. Es wird einem noch kälter beim gehen und es dauert noch länger bis ich im Ziel bin. Also habe ich meine Beine in die Hand genommen und bin weitergelaufen. Neues Ziel: unter 3:10h bleiben. Regen und vor allem Wind waren in den Hochhausschluchten echt unangenehm. Aufgrund des Wetters waren auch nicht viele Zuschauer am Streckenrand. Ich war froh als ich erkannte, dass ich wieder auf die Startgerade einbog und wusste: es ist nicht mehr weit.

Der Einlauf in die Festhalle war echt eine Erlösung. Bei 3:08h drückte ich meine Uhr ab. Komisches Gefühl. Nicht wirklich happy, aber auch nicht enttäuscht. Immerhin die zweitbeste Marathonzeit.

Nach dem Zieleinlauf wurde man zügig wieder aus der Halle geleitet. Dort gab es die Medaille und die After-Race-Verpflegung. Leider draussen, bei Wind und Regen. Mir wurde jetzt richtig kalt und ich habe schnell meinen trockenen Sachen geholt und angezogen. Danach bin ich direkt ins Hotel (was nur 10 Minuten gedauert hat) und habe mich erst mal 15 Minuten unter die heisse Dusche gestellt. Hier bin ich endlich wieder warm geworden. Danach habe ich mich ins Bett gelegt und konnte noch eine Stunde relaxen, bis es wieder nach Hause ging.

So far…
#keeponrunning

 

 

Köln Halbmarathon 2023

01.10.2023 Kölner Halbmarathon 2023

any given sunday...

... nach dem desaströsen Berlin Wochenende konnte ich die Woche keine Treppen mehr gehen. Gestern bin ich mal testweise 12km gelaufen, aber die Beine waren immer noch schwer wie Blei. So sollte der Kölner Halbmarathon unter dem Zeichen: "Ankommen ist das Ziel" stehen.

Bei super Wetter machte ich mich also auf den Weg nach Deutz zum Start und wollte versuchen mit einem 5er Schnitt einen gemütlichen Lauf durch meine Heimat in 1:45h zu machen. Zum ersten Mal hatte ich sogar mein Handy dabei, was ich sonst noch nie im Wettkampf gemacht hatte, aber es sollte ja auch ein lockerer Lauf werden. So machte ich noch ein Selfie in der Startaufstellung und der Kommentator zählte langsam runter 5-4-3-2-1. Start. 

Systemreset bei mir. Reboot. Wettkampfmodus. Und loslaufen.

Die Beine machten sich direkt bemerkbar und sagten: haben wir dir gestern nicht zu verstehen gegeben, dass wir keinen Bock haben. 

Aber egal, ich lief in der Masse mit, ohne Überholambitionen, aber der erste Kilometer war bereits nach 4:15m vorbei. 

Hm..., mal schauen wie lange das gut geht. Das wäre ja die richtige Pace für letzte Woche gewesen. 

Ich laufe also einfach mal so weiter und versuche ein konstantes Tempo an den Tag zu legen. Die ersten 5km fallen nach genau 21m. 

Deutlich schneller als erwartet. Es geht jetzt Richtung Lindenthal und die Beine werden zumindest nicht schlimmer, murren nur etwas.

Nach 41:52 komme ich bei 10km vorbei und denke mir, da wäre ja doch eine Zeit unter 1:30h drin. Nach meinem Motto "all in or nothing" gebe ich auf dem dritten Viertel etwas mehr Gas und kann die 1:30-Pace Runner einholen. 20:23m für die dritten 5km waren gut. 

Um die 1:30-Pacer gab es eine größere Gruppe, in der ich mich erst mal ein bisschen vor dem Wind verstecken wollte. Aber nach zwei weiteren Kilometern wurde mir das enge laufen zu stressig und ich zog vorbei. An den Ringen war dann noch mal richtig was los und vom Rudolfplatz an waren es nur noch zwei Kilometer bis ins Ziel. Ich konnte das Tempo gut halten und kam nach 1:28:16h ins Ziel. Mein Ziel unter 1:45h war also erreicht, aber ich hätte vorher nicht gedacht auch unter 1:30h bleiben zu können.

Köln hat mal wieder Bock gemacht, nächstes Jahr wieder.

 

So far…
#keeponrunning

 

 

Berlin Marathon 2023

24.09.2023 Berlin Marathon 2023

Der Höhepunkt dieses Jahr sollte der Berlin Marathon werden. Nachdem mich letztes Jahr Coronavirus ausgebremst hatte, sollte das Sub3 Projekt also nun in Berlin steigen.

Am Samstag bin ich entspannt mit der Deutschen Bahn angereist. Das kann ich generell nur empfehlen. Vom Hauptbahnhof ging’s dann erst mal ins Hotel einchecken und eine Runde zur Siegessäule einlaufen. Streckencheck.

 

Zurück am Hotel kurz duschen und zum Flughafen Tempelhof. Dort war die Marathonmesse, wo ich meine Startunterlagen abholen musste.

Das Gelände ist riesig, und so kamen doch schon ein paar Schritte zusammen. Was man hier schon vorab sagen kann: Die Organisation des Rennens ist hervorragend. Ich musste nie irgendwo anstehen, weder hier auf der Messe, noch beim Abgeben und Abholen des Klamottenbeutels am Renntag.

Danach habe ich noch leckere Nudeln in einem kleinen Restaurant an der Landungsbrücke gegessen und es ging zurück ins Hotel.

Noch einmal alle Dinge für den großen Tag raussuchen und etwas Schlaf finden.

Nach dem Tipp einer Arbeitskollegin war ich im Motel One untergebracht, und das war echt Spitze! Super Service, Top Zimmer, und late checkout, so dass ich nach dem Marathon noch duschen kann und mich nicht um meine Tasche kümmern muss.

Nach einer guten Nacht ging es morgens mit der S-Bahn zum Start. In aller Ruhe habe ich meinen After Race Beutel abgegeben und mich auf dem Weg zu meinem Startblock gemacht. Und der war lang. In Berlin starten 48.000 Läufer beim Marathon, das ist der absolute Wahnsinn. So war ich fast einen Kilometer unterwegs, bis ich am Startbereich angekommen war. Nach kurzer Zeit stand ich im Startblock und wartete darauf, dass es endlich losgeht. Insgesamt lief das Sub3 Projekt schon bald zwei Jahre.

Die Stimmung bei den 48.000 war super und dann ging es auch schon pünktlich um 9:15 los.

Ich hatte nicht erwartet, so gut weg zu kommen, aber ab dem ersten Meter konnte man super laufen und sein Tempo machen. Ich hatte mir vorgenommen leicht unter den angepeilten 4:15 pro Kilometer zu bleiben und die ersten fünf vergingen wie im Flug. 20:48m war super und so ging es dann erst mal weiter. Die 10 gingen mit 41:23m durch und ich konnte das erste Sub3 Fähnchen einholen. (das sind Läufer, die eine bestimmte Zielzeit laufen, damit sich andere orientieren können) Meine Beine fühlten sich aber nicht so frisch an. Ein leichtes Zwicken im Oberschenkel lies Böses erahnen.

Kilometer 15 war nach 1:02:10h erreicht. Ein weiteres Sub3 Fähnchenpaar konnte ich hier einholen. Ein-einhalb Minuten unter der Sub3 Zwischenzeit. Das lief soweit nach Plan. Der Halbmarathon ging dann bei 1:27:51 durch, und die Probleme mit den Oberschenkeln wurden stärker. Ich hatte jetzt etwas über zwei Minuten Puffer. Generell war es wahnsinnig voll. Sowohl auf als auch neben der Strecke. Überall Zuschauer und man war immer von Läufern umgeben. Bei Kilometer 20 kam auch die Sonne raus und es war eigentlich angerichtet.

Nach 1:44:43h hatte ich 25 Kilometer absolviert, aber mein Tempo lies nach. Es wurde plötzlich unfassbar anstrengend die bisherige Pace zu halten. Nach kurzer Zeit überholten mich die beiden Sub3 Fähnchen zurück. Ich wusste, die hatten ca. 100 Sekunden Vorsprung. Also versuchte ich dran zu bleiben, zumindest solange wie möglich. Eigentlich konnte ich schon nicht mehr, habe aber die Pace wieder auf das nötige Niveau gehoben.

All in or nothing!

Das Rennen wurde von nun an wahnsinnig hart. Meine Oberschenkel brannten und riefen: hör doch auf. Aber aufgeben ist keine Option. Nach 2:05:51h passiere ich die 30km Marke und ich frage mich wie ich das bitte noch eine Stunde durchhalten soll. Im Kopf versuche ich immer wieder den positiven Zieleinlauf zu visualisieren. Es geht einmal kurz über einen Bordstein und ich breche fast zusammen, da ich mein Bein kaum hoch bekomme. Ich zähle langsam runter,

  • nur noch 12 Kilometer: das ist nur noch die Runde um den Bleibtreusee, die ich zu Hause immer Laufe...
  • nur noch 10 Kilometer: stell dich nicht so an...
  • nur noch 9 Kilometer: das ist ja nur noch einstellig...
  • nur noch 8 Kilometer: es kann noch klappen... die Verzweiflung wird immer größer...

Auf Kilometer 35 gehen die Lichter aus. Abrupt werde ich langsamer. 2:27:42h nach km35 sind zwar noch im Plan, aber ich weiß ab diesem Zeitpunkt, dass es nicht reichen wird. Ich versuche Gas zu geben, aber meine Beine wollen nicht mehr. Mit der Weile schreien sie mich an doch bitte aufzuhören, aber ich versuche weiterzulaufen. Der nächste Kilometer ist dann über 5 Minuten. Ich habe die Hälfte des Vorsprungs verloren. Verzweifelt sage ich mir noch, du hast ja noch 45 Sekunden gut. Bis Kilometer 38 halte ich zwar das 5er Tempo, aber das Ziel ist bereits unerreichbar weit weg. Dafür habe ich bei jedem Schritt unfassbare Schmerzen. Die Zeit scheint nur noch in Zeitlupe zu laufen, aber ich ich leider auch. Es laufen gefühlt 1000 Athleten an mir vorbei und ich schaffe es einfach nicht schneller zu laufen. Bei der 40 Kilometer Marke steht die Uhr bei 2:54:00h.

Ich habe auf dem letzten Stind 6 Minuten verloren. Ich kann mich eigentlich kaum noch bewegen. Bei einer Verpflegungstelle gehe ich kurz um noch etwas zu trinken, kann danach aber nicht mehr loslaufen. Also zumindest was man laufen nennen kann. Auf den letzten zwei Kilometern bekomme ich fast nix mehr mit. Ich versuche nur irgendwie einen Fuß vor den anderen zu bekommen. Es geht um die letzte Kurve, ich kann das Brandenburger Tor sehen. Endlich, die letzte Stunde war das härteste, was ich je gemacht habe. Halb in Trance komme ich ins Ziel und bin so froh nicht mehr weiterzumüssen und lege mich einfach hin.

Mission failed. In der letzten Stunde hat es sich angefühlt, als ob ich innerlich zerbreche. Es war unfassbar hart. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, dass noch einmal zu machen.

 <Im Film würde man jetzt hier kurz ins Schwarz blenden um den Eindruck sacken zu lassen, dann geht es weiter mit einem leichten Zeitversatz>

Ich war danach im Hotel duschen, habe meine Tasche geholt und bin wieder zum Bahnhof. Von da bin ich dann zu Fuß und gaaaanz langsam was Essen gegangen und danach nochmal an der Strecke vorbei. Es liefen immer noch Athleten. Hier habe ich zum ersten Mal nach dem Ergebnis geschaut. Am Ende steht Platz 3.593 von 48.000.

So far…
#esgibtnichtimmereinhappyend
#keeponrunning

 

 

KölnTriathlon 2023

03.09.2023 KölnTriathlon 2023

Nach der Sommerpause ging es am Wochenende wieder an die Startlinie. Der KölnCityTriathlon fand zum zweiten Mal statt, und die Wettervorhersage war hervorragend: 24 Grad und Sonne sollten es werden.
Auf den drei Distanzen Sprint, Olympisch und Mitteldistanz gingen über 3000 Athleten an den Start.
Ich war, wie letztes Jahr, wieder auf der Olympischen Distanz dabei, welche mit den leicht abgewandelten Strecken 2200m swim / 43km bike / 9,5km run ausgeschrieben war.
Um 10:30 startete die erste von fünf Wellen. Die "erfahrenen" Athleten ab AK45, zu denen ich ja nun auch zähle, waren als letzte an der Reihe. 
So konnte ich mir vorher in Ruhe das Startprozedere ansehen: 250 Mann ins Wasser, auf einer Trompete spielt jemand einen Karnevalssong an und alle im Wasser gröhlen mit, und dann das Startkomando.

Das Schwimmen lief schon mal super an. Ich kam gut in einen Rhytmus und konnte auf dem Rhein, auf dem ich auch an dieser Stelle schon tausende Male gepaddelt bin, eine gute Linie finden. Nach der Deutzer Brücke war ich dann auch voll in der Strömung. Da ich nach links atme, konnte ich dann langsam den Dom vorbeiziehen sehen. TRAUMHAFT! Dabei kam dann auch die Sonne raus, und ich dachte mir: Es läuft gerade richtig gut!
Der Rhein hatte einen guten Wasserstand, so dass ich knapp drei Minuten schneller als letztes Jahr war. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste:

Zwischenstand nach dem Schwimmen: AK45 - Platz 5/63 | Gesamt - Platz 52/801

Aber auch so ging ich gut gelaunt aus dem Wasser und sprintete in die Wechselzone.
Leider in den falschen Gang.
Wo ist mein Fahrrad, verdammt.
Mit einem beherzten Sprung über das Gitter an dem die Räder hingen wollte ich zu meinem Geschoß eilen, da höre ich hinter mir einen Kampfrichter.
Der belehrte mich erst mal, dass das mit dem über die Gitter springen so nicht geht und ich dachte kurz, dass das Rennen hier schon vorbei ist. Aber nach einer Entschuldigung durfte ich weitermachen und schälte mich zügig aus dem Neo. Dann das Rad in die Hand und ab auf die Piste...

Auf dem Rad habe ich direkt mal richtig draufgedrückt, aus der Wechselzone und hoch auf die Deutzer Brücke. 300Watt im Schnitt auf dem ersten Kilometer, das sollte ich etwas runterfahren.
Schnell fand ich meine Pace und konnte gutes Tempo machen. Auf der gesamten Radstrecke wurde ich nicht einmal überholt, konnte dafür aber einige Athleten hinter mir lassen. Man wusste allerdings nie so recht in welcher Startgruppe sie waren, so dass ich keinen Überblick über meine Position hatte. Nichts desto trotz ging es nach 1:06h wieder in die Wechselzone. Kurzer Blick auf den Tacho:
Durchnittswerte: 250Watt und 38,1 km/h. 


Ich hatte also ein leichtes Grinsen beim Abstellen des Rädchens und schwang mich in die Laufschuhe.
Grüße an Torsten: SECHTSBESTE Wechselzeit in T2 overall!

Zwischenstand nach dem Rad: AK45 - Platz 2/63 | Gesamt - Platz 23/801

Wie immer fühlt sich das Laufen zum einen Superlangsam und zum Zweiten wie auf Eiern an. Ich versuche trotzdem nicht zu schnell zu machen und überhole einen Athleten nach dem anderen. Der erste Kilometer geht in knapp unter vier Minuten weg und ich denke mir, das passt. Die Sonne ist voll draußen, gefühlt sind es 30 Grad, und ich nehme an Wasser was ich kriegen kann. Einen Schluck rein, den Rest über den Kopf. Auf der Hohenzollernbrücke wird`s echt voll. Das überholen wird zum Slalomlaufen, aber das pusht natürlich auch. Nach der ersten Runde versuche ich auf der zweiten noch etwas Gas zu geben. Am Ende wird es eine Pace von 3:59m/km und ich komme Mega zufrieden ins Ziel.

Später erfahre ich das Ergebnis:

Sieg in der AK45
(von 63)

15. in der Gesamtwertung
(von 800)

Noch drei Wochen bis Berlin. Ich wär soweit!

so far
#keeponrunning

 

EifelHero 2023

24.06.2023 EifelHero 2023

Nach dem enttäuschenden Triathlonauftakt in Neuwied ging es heute nach Freilingen bei Blankenheim.
Bei Top Wetter checkte ich am Freilinger See mein Rad ein. Aufgrund des Höhenprofils (900HM auf 45km...) hatte ich mich für das Rennrad entschieden. Bei einem Blick durch die Wechselzone schien das auch nicht so verkehrt, da die überwiegende Mehrheit mit Rennrädern unterwegs war. Eine Stunde vor dem Start hallte ein "NEOVERBOT" durch die Lautsprecher. Oh nein, die Strecke wird dann länger als angenommen.
Egal, 15 Minuten vor dem Start eine chaotische Wettkampbesprechung: Die erste Boje last ihr links liegen, die anderen rechts. Äh als der linke Arm an der rechten Boje und äh... 
Großer Gemurmel bei den ca. 400 Startern. Alle Klarheiten beseitigt? Ja. Also auf ins Wasser. Massenstart im kühlen nass. Das sind ganz schön viele Leute auf einmal.

5-4-3-2-1 let`s get ready to rumble. Die ersten 400m sind eine Katastrophe. Ständig gibts Armschläge, Beinschläge, etwas zuviel Körpernähe für meinen Geschmack. Einmal hätte sich fast die Brille verabschiedet.
Nach der Wende wirds etwas ruhiger und ich komme ganz gut in einen Rhytmus. Noch einmal 90 Grad, 150m. Landgang. Zweite Runde.
Die ist deutlich entspannter. Ich komme nach 34 Minuten aus dem Wasser. Gut 1500 Meter geschafft. Zu dem Zeitpunkt wusste ich es nicht, ich liege auf Rang 104. Erstes Drittel, damit kann ich zufrieden sein.

Ab aufs Rad. Ab jetzt gehts entweder hoch oder runter. Zu Beginn ballert man erst mal drei Kilometer zur Rundstrecke runter. Dann gehts wellig nach Blankenheim. Dort der erste (und härteste) Anstieg mit über 12% Steigung.
Danach wieder runter über eine super schöne, nur drei Meter breite, Straße. Abgesperrte Wettkampfstrecken sind ein Traum. Es geht hoch, runter, hoch runter, Serpentinen und durch eine wirklich schöne Eifel.
Am Ende eine lange Abfahrt mit 75km/h und auf die zweite Runde. Ich kann während der ganzen Zeit ordentlich Plätze gutmachen. Am Ende der zweiten Runde muss man die drei Kilometer Abfahrt vom Beginn nun wieder hoch.
Also nix mit locker zur Wechselzone rollen. Auf dem Anstieg sammel ich noch einmal knapp 10 Konkurenten ein. Am Ende steht eine TOP Radzeit (17.) mit 256Watt NP bei 1:29h. Aktuell liege ich irgendwo zwischen 30 und 35.

 

 

 

 

Schneller Wechsel in die Laufschuhe und ab die Post. Es geht vier Runden um den Freilinger See. Keine schnelle Strecke, aber wieder super schön. Es geht über Schotterwege, Waldboden, kleine Trails mit Wurzeln, und auch regelmäßig hoch und runter. Ich finde eine gute Pace, merke aber die 30 Grad. Nach der ersten Runde nehme ich ein Gel und merke bald, dass da mehr nicht mehr reingeht. Zweite und Dritte Runde laufen weiter gut weg, ich überhole die ganze Zeit und werde kein mal selber überholt. Mit jeder Runde wird es voller auf der Strecke und man hat keinen Überblick mehr, wer mit einem in einer Runde ist. Mitte der vierten Runde kann ich über den See schon das Ziel sehen. Die letzten Kräfte werden mobilisiert und es geht mit 41 Minuten für die 10km ins Ziel. Das ist die 11. beste Laufzeit.
Am Ende steht der dritte Platz in der Altersklasse und 16. Platz Gesamt.

Ich bin super Zufrieden!

Ein super schöner Triathlon. Man bekommt etwas für sein Geld (da man auch länger unterwegs ist als auf einer "normalen" Olympischen Distanz.

so far
#keeponrunning